Weiterbildung Sexualpädagogik

Das Institut für Sexualpädagogik (iSp) bietet in Deutschland seit 1989 diese sexualpädagogische Weiterbildung an. Sie richtet sich an haupt- und ehrenamtlich in Präventions- und Bildungsarbeit, Beratung, Erziehung oder in der Pflege tätige Personen.
Die Absolvent*innen der Weiterbildung erwerben die notwendigen fachlichen Grundlagen und methodischen Kompetenzen, sexualpädagogische Angebote für verschiedene Zielgruppen in unterschiedlichen Settings zu entwickeln und durchzuführen. Der Fokus liegt auf der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, in verschiedenen Seminarblöcken werden auch sexuelle Bildungsthemen Erwachsener in den Blick genommen.
Die Weiterbildung schließt mit einem Zertifikat als Sexualpädagog*in (iSp) ab, das auch die Anforderungen zur Zertifizierung bei der Gesellschaft für Sexualpädagogik (gsp) erfüllt.
Die Weiterbildung wird von einem Team aus Dozent*innen des iSp geleitet. In jedem Modul ergänzen sich zwei Fachleute, die neben der Wissensvermittlung die Teilnehmenden als individuelle Personen und als Gruppe unterstützen.

Weiterbildungselemente

• Acht Weiterbildungsblöcke in einem Tagungshaus, zwei einzelne Tagesblöcke als Live-Online-Seminar
• Arbeit in Praxisgruppen, die von Dozent*innen des iSp-Teams begleitet wird
• Lektüre ausgewählter Fachliteratur
• Durchführung und Präsentation eines sexualpädagogischen Projekts
• Nach erfolgreichem Abschluss können die Absolvent*innen der Weiterbildung die Bezeichnung „Sexualpädagog*in (iSp)” führen.

Die Themen der einzelnen Weiterbildungsblöcke

Grundbegriffe / Praxisreflexion (3 Tage)
Kennenlernen der Gruppe und des Gesamtkonzepts der Weiterbildung; Grundlagen Sexualität(en), Sexualitätsbegriff im Spektrum geschlechtlicher und sexueller Vielfalt; Reflexion individueller sexualpädagogischer Handlungsmöglichkeiten im jeweiligen Arbeitsfeld.

Körper- und Sexualaufklärung (4 Tage)
Sexualitäts- und körperbezogene Sachinformationen; Medien und Methoden für unterschiedliche Zielgruppen (Schwerpunkt: Kinder und Jugendliche); Klärung der Chancen und Grenzen von Prävention; Verhütungsmethoden; Einüben von Gesprächssituationen.

Sexuelle Biografie / Normen und Werte (3 Tage)
Reflexion der eigenen Sozialisations- und Bildungsprozesse, eigener Wert- und Moralvorstellungen im Hinblick auf Sexualität und deren Einfluss auf das sexualpädagogische Arbeiten; Diskussion zentraler Wertekonflikte im Bereich von Sexualität und Beziehung.

Sexualität und Sexuelle Bildung (3 Tage)
Sexuelle Entwicklung im Lebenslauf; Auseinandersetzung mit zentralen sexualitätsbezogenen Diskursthemen und Haltungsfragen; Klärung des Verhältnisses von Pädagogik und Sexualität.

Sexuelle Bildung und Medien (1 Tag – online)
Rolle und Bedeutung sexueller Bildung in den Medien; Nutzung sozialer Medien für die Aufklärung; Umgang mit Risiken und Herausforderungen durch Mythen und Falschinformationen im Netz; Wirkung von und Auseinandersetzung mit Pornografie.

Sexuelle Identität und Vielfalt des Sexuellen (4 Tage)
Reflexion der eigenen sexuellen Identität und deren Bedeutung für die pädagogische Praxis; Vielfalt sexueller Ausdrucksformen und Beschäftigung mit Vertrautem und Fremdem im Sexuellen, Einüben von Beratungsgesprächen und von Methoden im Feld sexueller Vielfalt; Reflexion der Weiterbildungsgruppe zur Mitte der Weiterbildung.

Sexuelle Bildung und Recht (1 Tag – online)
Das Spannungsverhältnis von Recht, Moral und Pädagogik; Rechtsinformationen; Für die Sexuelle Bildung relevanten Normen und Gesetze; Auseinandersetzung mit (sexuellen) Rechten von Kindern und Jugendlichen.

Sexuelle Gewalt (4 Tage)
Sexualpädagogisch bedeutsame Aspekte des Bereichs „Sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen“; Möglichkeiten der Intervention und Prävention; Übergriffe unter Kindern und Jugendlichen; Rechtsinformationen; Gewalt im digitalen Raum u.a. Cybergrooming; Implementierung von Schutzkonzepten.

Kommunikation und Interaktion in der Sexualpädagogik (3 Tage)
Training zum Sprechen über Sexualität, Grundlagen sexualpädagogischer Beratung; mit Gruppen (zum Thema Sexualität) arbeiten; gruppendynamische Aspekte; Beratung und Feedbackgeben.

Projektpräsentation / Reflexion / Abschluss (2 Tage)
Reflexion der eigenen Praxis und der persönlichen Entwicklung anhand der Projekte; Diskussion aktueller Themen der Sexualpädagogik; Feedback und Gesamtreflexion der Weiterbildung; Abschied von der Gruppe.

Der Umfang der Weiterbildung umfasst in Zeitstunden:

• 170 Stunden Theorie, Selbstreflexion und Praxisreflexion (Kurszeit mit Leitung)
• 15 Stunden Praxisgruppentreffen
• 30 Stunden Praxisprojekt
• 35 Stunden Literaturstudium und Recherchen

Aus den Rückmeldungen der letzten Weiterbildungsdurchgänge:

„Es war eine wirklich wertvolle Zeit für mich, mit sehr viel persönlichem und fachlichem Wachstum.“

„Ich wollte schon lange Rüstzeug für die sexualpädagogische Gruppenarbeit haben – das habe ich bekommen.“

„Die isp-Fortbildung war für mich eine große persönliche Bereicherung, die mich nicht nur methodisch, sondern auch emotional gestärkt und begeistert hat!“

„Ich habe die Ausbildung gemacht, um einen Job zu bekommen. Das hat sich inzwischen auch so ergeben.“

Außerdem zeigt das Feedback der Teilnehmenden unserer Weiterbildungen deutlich, wie wertvoll das Erleben der Präsenzmodule in Tagungshäusern ist: Daraus ergeben sich sowohl die Chance, sich ohne Ablenkung auf den Lernprozess einlassen zu können, als auch den Austausch mit den anderen Teilnehmenden wahrzunehmen. Intensives Kennenlernen und die Vernetzung untereinander sind so immer außerhalb der Arbeitszeiten möglich. Daher empfiehlt es sich auch, im Bildungshaus zu übernachten.

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